medico international
Eine andere Welt braucht eine andere Hilfe
Seit über 50 Jahren leistet medico international Hilfe für Menschen in Not und arbeitet an der Beseitigung der strukturellen Ursachen von Armut und Ausgrenzung. 1997 wurde die von medico initiierte Internationale Kampagne zum Verbot von Landminen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. In Solidarität mit den Ausgegrenzten und Marginalisierten im globalen Süden setzt sich medico für menschenwürdige Lebensverhältnisse ein, die ein Höchstmaß an Gesundheit und soziale Gerechtigkeit ermöglichen. Das Ziel ist, Armut, Not und Gewalt nicht nur zu lindern, sondern ihre Ursachen zu erkennen und zu überwinden. Denn die Welt leidet nicht an zu wenig Hilfe, sondern an Verhältnissen, die immer mehr Hilfe notwendig machen.
Krisen und Notlagen fallen nicht vom Himmel. Armut und Gewalt haben Ursachen in globalen Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnissen. Daher ist eine aktive und kritische Öffentlichkeitsarbeit eine zentrale Aufgabe von medico international. Stets Partei für die Rechte der Ausgeschlossenen ergreifend, engagiert sich medico international in globalen Netzwerken, auf Veranstaltungen und durch Veröffentlichungen, mit Aktionen und Kampagnen.
Man kann die Arbeit von medico vielfältig unterstützen:
Als Fördermitglied, mit einer Spende oder mit persönlichem Engagement.
Lokale Initiativen und nachhaltige Partnerschaft
Für medico ist Hilfe Teil eines umfassenden solidarischen und politischen Handelns. Das Bemühen, emanzipatorische Prozesse zu unterstützen, schließt dabei das Bewusstsein um die ambivalenten Folgen von Hilfe ein. medico handelt nach der Maxime „Hilfe verteidigen, kritisieren und überwinden“. Kernpunkt ist die partnerschaftliche Kooperation mit Akteurinnen und Akteuren in Afrika, Asien und Lateinamerika. medico exportiert nicht Hilfsgüter oder Projekte, sondern fördert lokale Strukturen und Initiativen vor Ort. Die Partner:innen sind keine Hilfsempfänger, sondern kompetente Akteure, die im Kampf für bessere Lebensbedingungen selbst Hilfe organisieren und sich für das Menschenrecht auf Gesundheit einsetzen.
medico informiert über vergessene Konflikte, unterdrückte Interessen und ausgeblendete Abhängigkeiten. Ziel ist der Aufbau und die Förderung einer transnationalen Gegenöffentlichkeit. In dieser bündeln sich die Ideen von einem menschenwürdigen guten Leben, überall gültigen Menschenrechten, sozialer Verantwortung und institutionalisierten Gemeingütern, die allen zugänglich sind.
In einem Punkt unterscheidet sich medico international von vielen anderen international tätigen Hilfsorganisationen: selbst auf die Gefahr hin, sich missliebig zu machen, nimmt medico international zu den Hintergründen von Not Stellung und drängt auf Veränderung. Ein Verständnis von Hilfe, das sich zum Schweigen verpflichtet fühlt, wenn es um die Ursachen von Armut und Gewalt geht, jedenfalls ist nicht die Sache von medico international.
Friedensnobelpreis 1997
Der "erfolgreichsten Bürgerinitiative der Welt" (so der damalige UN-Generalsekretär Kofi Annan) ist es gelungen, den vereinigten Militärs ein Waffenverbot abzuringen. Der Ottawa-Vertrag trat 1999 in Kraft und verbietet die Produktion, die Lagerung, den Export sowie den Einsatz von Antipersonenminen, und sieht die Bereitstellung finanzieller Mittel für Minenopfer und die Räumung minenverseuchter Gebiete vor.
Einige Länder wie die USA und China haben den Vertrag noch gar nicht unterzeichnet. Die Rüstungsindustrie sucht immer neue Schlupflöcher, um neue Minen unter anderem Design und Namen weiterhin zu verkaufen. Auch Antifahrzeugminen und minenähnliche Waffen wie Streumunition sind weiterhin erlaubt. Einige Beispiele aus der jüngsten Zeit: in Tschetschenien, Somalia, in Afghanistan und während des Libanonkrieges wurden Minen und Streumunition eingesetzt.
Die fünf Forderungen der Minenkampagne:
1. Verbot aller Landminen und minenähnlichen Waffen
2. Offenlegung aller Lagerbestände
3. Vernichtung aller existierenden Minen
4. Umwidmung der Gelder für Landminen zugunsten der Minenopfer
5. Unterstützung der Minenräumung und umfassende Hilfe für die Minenopfer
Patente töten
Wir fordern von unseren Regierungen eine an den Gesundheitsbedürfnissen der Menschen ausgerichtete Politik, die Arzneimittel als globale öffentliche Güter behandelt und die Macht von Pharmaunternehmen im öffentlichen Interesse begrenzt. Hierfür sind die Entkoppelung von Forschungskosten und Preis bei Medikamenten unabdingbar, um neue Anreizmechanismen zu setzen, die Innovationen fördern und zugänglich machen.
Die Vorschläge dafür liegen seit Jahren auf dem Tisch. Den Rahmen für diesen grundlegenden Politikwechsel böte die sofortige Einführung eines durch die Weltgesundheitsorganisation zu verhandelnden internationalen Vertrages, in dem sich Regierungen zur verpflichtenden, koordinierten Forschung und Entwicklung für neue unentbehrliche Medikamente, Diagnostika und Impfstoffe bekennen.
Hier den vollständigen Aufruf und die Liste der Unterzeichner lesen .....
medico international …
- streitet für das Menschenrecht auf den bestmöglichen Zugang zu Gesundheit
- legt die Nothilfe, die medico im Kontext von ökologischen Katastrophen, Flucht und kriegerischen Konflikten leistet, so an, dass in Not geratene Menschen möglichst rasch wieder zu eigenständigen Akteuren werden können
- ist Teil internationaler Netzwerke von lokalen Projektinitiativen, sozialen Bewegungen und NGOs und arbeitet mit bei der Formulierung alternativer und emanzipatorischer Lebens- und Gesellschaftsentwürfe